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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 161

1902 - Karlsruhe : Lang
Aus der allgemeinen Geschichte. I. pie Kulturvölker des Morgenlandes.*) 1. Von den Ägyptern. Im östlichen Teile von Nordafrika, im Norden vom Mittelmeere, im Osten vom Roten Meere, im Süden von Nubien, int Westen von der Libyschen Wüste begrenzt, liegt Ägypten. Durch die etwa 15 Meilen breite Landenge von Suez, die das Mittelländische Meer von dem Roten scheidet, hing Ägypten mit Arabien, also das afrikanische Festland mit dem asiatischen zusammen, bis im Jahre 1869 die Landenge durchstochen und beide Meere durch den Suezkanal verbunden wurden. Das alte Ägypten war ein Landstrich von ungefähr 120 Meilen Länge und 75 bis 90 Meilen Breite, seiner ganzen Länge nach von dem Nilflusse durchströmt. Dem Nil verdankte Ägypten schon im Altertum feine Fruchtbarkeit. Er tritt nämlich alljährlich zu bestimmten Zeiten aus seinen Usern, überschwemmt das Land und läßt da einen äußerst fruchtbaren Schlamm zurück. Die Überschwemmung beginnt in der Zeit des längsten Tages und erreicht den höchsten Wasserstand Ende September. Ende Oktober ist der Fluß wieder in sein gewöhnliches Bett zurückgekehrt, und nun beginnt die Einsaat, die bis zum Mai des folgenden Jahres tausendfältige Frucht brächte, wenn die gegenwärtigen Bewohner noch den nämlichen Fleiß auf den Anbau der Felder verwendeten wie die alten Ägypter. Im Altertum wurde das Land eingeteilt in Oberägypten mit der Hunderttorigen Königsstadt Theben, Mittelägypten mit der Hauptstadt Memphis, in deren Nähe sich vierzig Pyramiden *) Kulturvölker nennen wir diejenigen Völker, welche durch ihr geistiges Leben, ihre Kunst und Wissenschaft, ihre Tätigkeit im Handel und Gewerbe dazu beigetragen haben, die Bildung und Gesittung der Menschen zu fördern. Von den Babyloniern und Assyriern reden wir hier nicht, weil sie nicht in unmittelbare Berührung gekommen sind mit den Kulturvölkern an den Ufern des Mittelmeeres, denen wir einen Teil unserer Bildung verdanken. Die Gefchichte der Juden ist, soweit sie hier heranzuziehen wäre, aus dem Religionsunterrichte bekannt, weshalb wir sie mit Rücksicht ans den beschränkten Raum füglich übergehen können. Berger-Stehle, Erzählungen aus der Weltgeschichte. 11

2. Die politische Geographie - S. 96

1857 - Emmerich : Romen
96 derts die Sekte der Wechabiten (vom Binnenlande Nedschd aus- gegangen), die Muhamed's göttliche Sendung läugnen. Die Araber sind lebhaft, geistreich, mnthig, stolz, freiheitliebend. Sie zerfallen in festangesiedelte und nomadisirende (Beduinen, Kinder der Wüste, räuberisch, gastfrei). Die Araber sind entschiedene Gegner indu- strieller Thätigkeit. — Wir unterscheiden folgende 6 Landschaften: 1. Hedschas, der nördl. Theil des Küstenlandes am rothen Meer, bildet ein türkischs Ejalet (mit zwei Provinzen: Mekka und Medina). — Mekka, 30000 (früher über 100000) E., Vater- stadt Muhamed's, Mittelpunkt seiner Religion, Hauptwallfahrtort; große Messen und Handelsverkehr. Medina, 25000 E., zweite heilige Stadt, Wallfahrten zum Grabe Muhameds. Dschidda, Hafcnst. von Mekka, ein bedeutender Handelsplatz. Iambo, Hafenst. von Medina. 2. Jemen, ebenfalls türk. Ejalet (mit den Prov. Mokka und Jemen). — Mokka, unfern der Str. von Babelmandeb, 20000 E., Handelshafen (Kaffee-Ausfuhr, Einfuhr indischer Waa- ren). Sana, 20000 E., früher Residenz deö Imams. — Die Hafenstadt Aden (ein zweites Gibraltar) ist seit 1839 von den Engländern besetzt. 3. Hadhramaut, Südküste, ohne bedeutende Städte. 4. Oman, die Südostküste, unter einem mächtigen Imam, der auch Besitzungen auf der afrikan. Ostküste (Zanguebar) hat. — Maskat, angeblich 50000 E., mit trefflichem Hafen und ansehn- lichem Handel. 5. Hadsch ar, am pers. Golf, Seeräuberküste. 6. Das Binnenland, in seinem nördlichern Theile (Nedschd), reich an Weiden und Viehtriften, Heimath des Kameels und der schönsten Pferde, im südlichen Theile wüst und zur Som- merzeit völlig menschenleer, im Winter (Regenzeit) von Stämmen aus Nedschd, Hedschas und Jemen mit ihren Heerden durchzogen. §. 38. Asiatische Türkei. Die asiatische Türkei umfaßt (außer Hedschas und Je- men) Kleinasien, Armenien, Mesopotamien, den größten Theil von Kurdistan, Soristan, die Inseln Chpern und Rhodos und die Mehr- zahl der sporadischen Inseln, gegen 25000 Q.-M. mit etwa 16 Mill. E. K l e i n a s i e n hat ein schönes Klima mit schwachem Unter- schied der Jahreszeiten. Großer Produktenreichthum (Baumwolle, Seide, Reis, Getreide, Wein, Südfrüchte, Opium). Die Taurns- kette. Der Südrand waldig und auf der steilen Küste brennend heiß. Der niedrigere Nordrand, mit Obst- und Tannenwäldern bedeckt, nebelig und feucht. Der Westrand der fruchtbarste Theil. Auf den Binnen-Ebenen stellenweise Steppen, Salzwüsten und Steppenseen. Kisil Jrmak, Mäander. — Armenie n mit dem Klima des

3. Die politische Geographie - S. 102

1857 - Emmerich : Romen
102 Westküste von 10° N. bis 19° N. abfällt, heißt Sen eg ambien; es enthält außer mehrere Negerstaaten (der Jaloffen, Fulah und Mandiugo) auch europäische Ansiedelungen (Unterlauf des Senegal und Gambia; Produkte: Neis, Gummi, Salz, Marmor, Gold, Ambra). — Am Nordrande Hoch-Sudans liegen 6. Bambarra mit der St. Sego, am Joliba, 30000 E. und 7. Dschenne mit der Hptst. gl. N. und Timbuktu, einem wichtigen Handelsplatz von 15000 E. ü. Von den Staaten Flach-Sudans nennen wir 1. das Reich der Iellata's, eingedrungener Eroberer (vielleicht Fulah's), die sich mehrere Staaten Sudans unterworfen haben, mit den Städ- ten Sakkatu und Kano, bedeutenden Handelsplätzen, (von o. 40000 E.), 2. Bornu mit 2 Mill. E. mit der Hptst. gl. N und der Nesidenzst. Kuka, 3. Vagirmi mit der (von Or. Barth be- suchten) Hptst. Massen ja, 4. Wadai, einer der mächtigsten Staaten von Flach-Sudan, 5. Dar-Für, in der Nähe des bei Nubien (8. 39) erwähnten Kordofan. ß. 43. Staaten von Hoch-Afrika. I. D e r W e st r a n d. Die E. in der Nordhälfte sind Neger mit hellerer Farbe und weniger aufgeworfenen Lippen, in der Süd- hälfte Hottentottenstämme. Mehrere Staaten den Portugiesen zins- bar. Theile: die Negerreiche: 1. Lvango. — 2. Kongo, mit der portugies. Stadt San Salvador oder Kongo, 40000 (?) E. — 3. Angola, mit der portugies. Stadt San Paolo deloando Sitz des portugies. Vice-Köniqs und eines kathol. Bischofs. — 4. Benguela, mit der portugies. Stadt S. Felippe de Benguela, Hafen. — Außerdem einige andere minder wichtige, oder sehr wenig bekannte Staaten. Von 1 " S. bis zum C. Negro 16 ° S. trägt der Westrand Hoch-Afrika's den gemeinsamen Namen N i e d e r - G u i n e a ; weiter- südlich ist er unerforscht. Ii. Der Südrand. S. oben unter den britischen Kolonien (§. 29) das Kapland. Iii. Der Ostrand. In Betreff der Bodengestaltung ist zu bemerken, daß, nach den neuesten Forschungen, zwischen 2" S. und 13° S., der Ostrand sich vom indischen Ocean aus als eine schwach ansteigende Ebene darstellt, die kleinen Flüssen nur einen schleichen- den Lauf nach dem Meere gestattet; weiter gegen W. senkt sich die Ebene zu einem großen Seebecken. — Die Theile des Ostrandes sind von S. nach N. folgende: 1. Natal, mit einer englischen Colonie, von Kaffern bevölkert. 2. So fa la, reich an Pflanzen und Thieren, aber sumpfig und sehr ungesund. 3. Mozambique, von ähnlicher Naturbeschaffenheit, wie Sofala, und gleichfalls von Kaffern, daneben von Arabern, Mauren u. a. bewohnt. Die Portugiesen beanspruchen die Herrschaft über

4. Die politische Geographie - S. 103

1857 - Emmerich : Romen
103 die ganze tropische Ostküste und haben hier einige Ansiedelungen; aber es werden fast nur Verbrecher hingeschickt. Die Hptst. Mo- zambique auf einer kleinen Insel gl. N., der Sitz des portngies. Gouverneurs, zählt unter ihren 7000 E. kaum 100 (nach A. nur 30) Europäer. 4. Zanguebar steht jetzt unter der Herrschaft des Imam von Maskat. 5. Ajan (Adschan), von Arabern und Galla's schwach be- völkert. 6. S o m a l, vom C. Guardafui bis zur Str. Babelmandeb, vom Handelsvolk der Somali bewohnt. Iv. Das innere Hoch-Afrika ist noch wenig bekannt. Von den E., die, nach der Uebereinstimmung der Sprachen zu urthei- len, Einem großen Stamme angehören und fast ausschließlich heid- nisch sind, nennen wir: südlich die Bedjuanen (friedlich; Ackerbau, Viehzucht und selbst Bearbeitung von Metall und Elfenbein), die Kaffern, die Galla's im N.o. und die Schagga's im W. Iv. Amerikanische Staaten. §. 44. Das russische Amerika. N.-Amerika, westl. von 237° O. nebst einem schmalen, bis 55° S. reichenden Küstenstriche, gehört den Russen, etwa 20000 Q.-M. mit 60000 E. (Tschuktschen, Eskimos, Russen, letztere nur V« der Bevölkerung). Aliaska, die nordamerikan. Seealpen; die Aleuten. -r- Pelzthiere, Fischfang. — Städte enthält dieser große Länderraum nicht; bloß einige Niederlassungen, die des Pelzhandels wegen von einer Handelsgesellschaft, der russisch-amerikanischen Compagnie, ge- gründet worden. §. 45. Das britische Amerika. Die Südgränze auf dem Continente geht von der Westküste Amerikas, etwa 49° N. folgend, ostwärts bis zur Lorenzo-Seenkette,' folgt dann diesem Stromshstem und läuft vom untern St. Lorenz zur Fundy-Bai. Alles, was von Amerika im N. dieser Linie liegt (außer Russisch-Amerika und Grönland) nehmen die Briten in An- spruch, über 140000 Q.-M. mit vielleicht 3 Mill. E. Die Strecken im W. und S.w. der Hudsonsbai (kanadische Seenkette, zwei Meergebiete) haben ein sehr unbeständiges Klima, viele Pelzthiere; sie sind von Indianern (amerikanischer Race) und Eskimos (mongol. Race) sehr schwach bevölkert. — Labrador, nebelig und sehr kalt, enthält gegen 12000 Eskömos und in einigen Missionsplätzen der Brüdergemeinde etwa 1000 Weiße (Fischfang, Pelzhandel).

5. Die politische Geographie - S. 99

1857 - Emmerich : Romen
99 dermangel, Weiden, Salz, Steinbrüche, Edelsteine. — Die E. beste- hen aus 1. Arabern, theils Fellahs (Landbanern), theils Be- duinen, 2. Kopten, Nachkommen der alten Aegypter, die aber sehr zusammenschwinden, 3. Europäern, Türken, Juden, Griechen, Armeniern u. s. w. Laudesreligion ist der Islam; doch werden auch Christen (wozu die Kopten gehören) und Juden geduldet. Haupt- sprache ist das Arabische. Der jetzige Regent sucht das Land allmäh- lig europäisch zu civilisiren. Hcmpmahrungszweige: Ackerbau (auf das Nil-Thal beschränkt, periodische Ueberschwemmung), Viehzucht, Raub. Der Handel (Landhaudel mit Karawanen, Seehandel zu Alexandria und Damiette) meist Monopol des Paschas. Kunst- und Gewerbefleiß noch nicht weit entwickelt. Bewunderungswürdige Denk- mäler altäghptischer Baukunst. Eintheilung: 1. Unter-Aeghpten. — Alexandria, 80000 (ehemals 800000) E., See- und Handelsst. mit zwei Hafen, Station der Kriegsflotte. Berühmte Denkmäler des Alterthums (Pompejussäule, Obelisk der Cleopatra u. a.). Rosette, am westl. Nilarm, 20000 * E. Dainiette, an der Mdg. des östl. Nilarms, 28000 E., Fabr., Handel. Das Dorf Abukir, Kastell, ^)afen (Seeschlacht 1798). 2. Mittel-Aegypten (mit seinen berühmten Pyramide n). Kairo, 1 St. vom r. Nilufer, 300000 E., Nesid. des Paschas, die erste Stadt der arabischen Welt, die zweite des türkischen Reichs, Centralpunkt des Handels von Nordafrika (Eisenbahn), 400 Moscheen, 1300 Bazars, 1200 Kaffeehäuser u. s. w. Gizeh (Dschiseh), Kairo gegenüber am Nil; in der Nähe die Ruinen von Memphis, Pyra- miden (40), daö Labyrinth, die Sphinx. Suez, am Westende des arab. Meerbusens; Dampfschifffahrt nach Bombay. 3. Ober-Aegypten (mit einer fast ununterbrochenen Kette großartiger Ruinen bis zum mittlern Nubien hinauf). — Siuth, an einem Kanal, 3/j M. vom l. Nilufer, 18000 E., Karawanen-Sam- melplatz. Luxor und Karnak, Dörfer an der Stelle, wo einst das "hundertthorige Theben" stand, deren kolossale und prachtvolle Trümmer das ganze (2 M. breite) Thal füllen. Assuan an der Südgrenze, am kleinen Nil-Katarakt; Nil-Insel Elephautine. Ii. Nubien, ein Stufeuland von vier Terrassen, deren zwei oberste außerordentlich fruchtbar sind, 15000 Q.-M. mit 2 bis 3 Mill. E. Der Abstammung nach sind diese Araber, Nubier (indisch- europäischer Nace, vergl. phys. Geogr. §. 73), Neger, Türken, Inden. Ein großer Theil derselben nomadisirt. Der Islam ist herrschende Religion. Viehzucht und Handel (Sklaven, Kameele, Straußfedern, Elfenbein, Gold, Perlen rc.) sind Haupterwerbsquellen. Die zahlreichen kleinern und größer» Staaten, in die früher Nubien getheilt war: Dongola, Schendy, Sennaar u. s. w. sind seit dem I. 1821 dem Pascha von Aegypten unterworfen, dessen Gebiet sich auch über die fruchtbare, von Negern und Beduinen be-

6. Die politische Geographie - S. 100

1857 - Emmerich : Romen
100 völkerte Oase Kordofan erstreckt. — Städte: Dongola, am Nil, Handelsst. Schendh, am Nil. Khartum, am Zusammen- fluß des weißen und blauen Nils, 20000 E., bedeutendste Stadt Nubiens; Sklavenhandel. Sennaar, am blauen Nil, 10000 E., einst bedeutende Handelsstadt. Obeid, 20000 E., Hptst. von Kor- dofan. §. 40. Habesch. Habesch oder Abessinien (vergl. top. Geogr. S. 53 f.), 8000 Q.-M. mit 4—5 Mill. E., ein unbewaldetes, weidenreiches Hochland, ist eine ungeheure natürliche Felsenburg von Sandstein, theilweis von der sumpfigen Kolla (s. top. Geogr. S. 54) umgür- tet, worin die wilden, negergartigen Schangalla Hausen. Nur wenige treppenförmige Pässe führen hinauf. Oberlauf des blauen Nil; Taccaze-Quelle; Tsana-See. Das Klima gemäßigt, in den tiefen Thälern heiß. Pflanzenwelt des mittäglichen Europa, Kaffee, Baumwolle, Salz. — Abessinier, ein schöner kräftiger, geweckter Menschenschlag, zur arabischen Varietät der indisch-europäischen Race gehörend, koptische Christen, haben lange ihre Unabhängigkeit behaup- tet, aber zuletzt durch Parteiungen den aus dem Innern Afrika's gekommenen Galla-Horden das Eindringen erleichtert. Seitdem ist das abessinische Reich in mehrere Staaten zerfallen, die zum Theil den Galla unterworfen sind. Die wichtigsten sind: 1. Tigre, an den Quellen, des Tacazze, mit den Städten Antalo und Adowa. 2. G o n d a r mit der St. gl. N. in der Nähe des Tsana-Sees, 50000 E., bedeutendste Stadt von Habesch, Mittelpunkt des Handels und Gewerbfleißes, Residenz des großen Negus (Kaisers), der aber ohne Gewalt ist und von den Galla in Gefangenschaft gehalten wird. 3. Schoa, der südlichste und mächtigste Staat (1'/» Mill. E.) mit der Hptst. Tegulat. 8. 41. Die Staaten der Berberei. Das Hochland der Berberei, welches in der topischen Geogr. S. 54 f. beschrieben worden, zerfällt in 4 Staaten (von W. nach O.): Tripolis, Tunis, Algier und Marokko. Der schmale Step- pensaum zwischen dem Hochlande und der Sahara, von zahlreichen Heerden und wenigen Araberhorden durchstreift, heißt Biled-Ni- ger id (Dattelland). Das Klima des Hochlandes ist im Allgemei- nen dem der gegenüberliegenden Küsten Spaniens ähnlich und gesund. Die Bevölkerung bilden 1. die Berbern, die Urbewohner, meist in die Gebirge zurückgedrängt, 2. Araber, seit dem 7. Jahrh, ein- gewandert, 3. die Mauren, aus der Vermischung der Urbewohner mit den Arabern und mit Christensklaven entsprossen. Die herrschende Sprache ist die arabische; die herrschende Religion der Islam. l. Tripolis umgibt die große Ehrte, von der ägyptischen Gränze bis etwa 28'/,° O. und umschließt also auch das Plateau von

7. Die politische Geographie - S. 101

1857 - Emmerich : Romen
101 Bark a mit seinen schönen Thälern (im westl. Theile, das alte Cirenaica). Um 37° O. nähert sich die Sahara in hohen Dünen der Südspitze der gr. Syrte. Zieher gehört auch die große Oase Fezzan, die im S. von Tripolis, größtenteils zwischen 30" und 35 " O. sich in die Sahara bis zum n. Wendekr. erstreckt. Bis zum I. 1835 stand Tripolis unter einem von der Türkei schwach abhän- gigen Bey; seitdem ist es türkische Provinz. — Städte: Tri- polis, am Meere, 25000 E., weitläufige Hafenst. in fruchtbarer Gegend. Murzuk, 20000 E., Hptst. von Fezzan, wichtiger Han- delsplatz. Ii. Tunis, westl. von der kleinen Syrte, mit fruchtbaren Küsten- Ebenen, von einem gewerbsamen Volke (etwa 3 Mill.) bewohnt. Der Bey ist dem türk. Kaiser tributpflichtig. — Tunis, 150000 E., Hptst. und Resid. mit dem befest. Hafen Goletta. In der Nähe stand Karthago. ili. Algier, s. oben Frankreichs Kolonien. Iv. Das Sultanat Fez und Marokko, etwa 10000 Q.-M. mit 9 Mill. E., unter einem despot. Sultan. — Produkte: Kupfer, trefflicher Weizen, ausgezeichnete Pferde. Ansehnlicher Gewerbfleiß (Leder, Saffian, Teppiche, Metallwaaren). — Fez, 90000 E., Pa- last, Citadelle, Hochschule, Hpthandelsplatz, gute Fabriken (Teppiche, Sattlerarbeit, Kupfergeschirr). Tanger, an der Str. von Gibral- tar, 10000 E., Fest., Hafen, Sitz der eurov. Consuln. Mogador, 15000 E., Seest., Hptort für den Handel nach Europa. Marokko, in romantischer Lage üm Atlas, 80—100,000 (einst 700000) E., theilweise verfallen, Residenzschloß, das der Sultan bisweilen bewohnt. 8. 42. Staaten von Hoch- und Flach-Sudan. Ueber Hoch- und Flach-Sudan vergl. top. Geogr. S. 53 (§. 6 u. 7). Die E. sind Neger oder ihnen verwandte Naccn, in sehr viele Staaten und Stämme getheilt, meist unter despotischen Häuptlingen, theils Fetischanbeter, theils Muhamedaner, theils (in den Kolonien) Christen. Ackerbau, Viehzucht, Handel und eine ziem- lich ansehnliche Industrie (auch Bergbau) sind ihre Erwerbsquellen. Der Islam und der Handelsverkehr haben Sudan zu einer gewissen Kultur erhoben, die sich in allen Lebensrichtungen kund gibt. 1. Hoch-Sudan. Unter den zahlreichen Staaten merken wir nur 1. das Land der Fulah, der hellsten Neger unter verschie- denen Oberhäuptern, 2. das der Jaloffen, der schönsten und schwärzesten Neger, 3. das Land der Mandingo, der intelligente- sten und fleißigsten, in viele Staaten getheilt; ferner am Südabhange des Kong: 4. das Reich Dahomey mit der Hptst. Abomey, 25000 E., 5. das Reich A sch an t i (über 1 Mill. E.). Der schmale, wasserreiche Küstensaum von 1° S. bis 10° N. heißt zusam- men Ober-Guinea und zerfällt von O. nach W. indie Sklaven-, Gold-, Elfenbein-, Pfeffer- und Sierra-Leona-Küste (europäische Kolonien). Das Stufenland, durch welches Hoch-Sudan gegen die

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 73

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Vii. Die Römer. 73 in ber.rathsverfammluug, wobei sein Blnt an die Bildsäule des Pompejns spritzte (44). Was war die Folge dieses Mords? Neue Gährun-geu, und daß nun andere Männer, die nach der gleichen Herrschaft strebten, auf ein Mittel sannen, sich vor den fanatischen Freiheitsmännern, deren nicht mehr so viele waren, zu sichern. Es wareu Autouius, ferner Octa-vius, ein Enkel von Cäsars Schwester, und Lepidus, die sich zum zweiten Triumvirate verbanden. Diese faßten den verruchten Anschlag, alle Republikaner zu vertilgen. Gegen Abend (43) rückte ihr blutdürstiges Heer in die Stadt ein, und durchwühlte unter gräßlichen Austritten, welche die sullanischen weit überboten, die Häuser der Geächteten. Auf der liste standen allein 300 Senatoren und 2000 Ritter. Auch Cicero fiel, einer der edelsten Römer dieser Zeit, die Krone der römischen Beredsamkeit. So erstarb jede Regung des Freiheitssinnes. Die Mürber besiegten noch die Reste der Republikaner bei Philippi (42) und vertheilten die Welt unter sich. Wie konnten sie aber Frieden behalten? Es kam wieder zum Bürgerkrieg, uttd die Schlacht bei Actium (31) machte den schlauen Octavius zum Alleinherrn der römischen Welt. 7. Attgustus — Christus. § 31. Octavius ist eben der Augustus (der Hehre), unter welchem Christus geboren wurde. Sonst gab er sich noch den Vornamen Cäsar, woher das Wort Kaiser kommt. Das Reich, das er beherrschte, hatte einen unermeßlichen Umfang. Es grenzte westlich an den atlantischen Ocean, nördlich an den Rhein und die Donau, östlich an den Kaukasus, Taurus, Euphrat und die arabische Wüste, südlich an das libysche Sandmeer und das Atlasgebirge. Es umfaßte Spanien und Gallien, Italien, die Völker diesseits der Donau mit Macedonien und Griechenland, ferner Kleinasien und Syrien, enblich Aegypten und Norbafrika. Ueberall herrschte jetzt tiefer Friebe; uitb ba auch Ackerbau und Gewerbsamkeit aufblühten, so Handbüchl. d. Wellgejch. (7. A.) 4

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 305

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 305 einerseits derselbe gesicherter als in früheren Zeiten, andererseits der Krieg, wenn er ausbricht, um so schrecklicher und umfangreicher. Zu den Anlässen eines solchen sind natürlich viele neue hinzugekommen, seit die übrigen Welttheile mit Enropa's Geschicken eng verflechten sind. Bereits muß Nordamerika für die sechste Großmacht gelten (42 Mill. Einw. auf 177,000 Q.m.). Ihm folgt zunächst das ungeheure, aber schläfrige Brasilien (10 Mill. Einw. auf 152,000 Q M.), das jetzt auch deutsche Einwanderung hat, und von den vielen spanisch redenden Republiken (s. § 108) die größte Mejiko (8 Mill. E. aus 40,000 Q.m.). Sonst bestehen in Mittelamerika 5 Republiken: Guatemala, Honduras, St. Salvador, Nicaragua, Costariea mit 2% Mill. Einw. aus 8225 Q.m.; in Südamerika 9: Columbia, Venezuela, Ecuador, Peru, Bolivia, Cbile, A r -gentina, Uruguay, Paraguay mit 16 Mill. Einw. auf 140,000 Q.m.; dazu die 2 Negerstaaten auf Haiti. Afrika hat noch einige Reste eines altchristlichen Staats in Abessinien (vielleicht 3 Mill. Christen in Adoa, Gondar, Schoa), das dnrch Englands Feldzug gegen seinen tyrannischen Fürsten Theodorns 1868 wieder bekannter wurde. Neue Anfänge von Staaten find die ans der Kapkolonie hervorgegangenen 2 Bauer-Republiken Oranje Freistaat und Transvaal'sche Republik (je 5000 Q.m. mit 2 — 300,000 Einw.) lind im Westen das von amerikanischen Freinegern besiedelte Liberia (1400 Q.m. mit l/* Mill. Einw.). Madagaskar wird noch § 116 erwähnt werden. Außer den verfallenden mnhammedauischen Reichen Türkei (mit Aegypten), Persien, Marokko :c. kommen diesen gegenüber auf der ganzen Erde nur noch die altheidnischen Reiche China, Japan und 3 hinterindische (Barma, Siam, Anna in) in Betracht, in welchen vornehmlich der Buddhismus herrscht. Doch können auch sie sich dem christlichen Einfluß nicht länger entziehen. Ein neues christliches Stätchen bildete sich in Asien, 13**

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 313

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
V. Die Missionen. Z1h fallender. In Amerika sind es die weit zurückgedrängten rothen Indianer und die durch den Sklavenhandel hergeschleppten Neger, für welche die Mission sorgt. Ein Stamm der hinsterbenden Indianer um den andern wird christianisirt, übrigens glücklicher im englischen Amerika als in der Union, welche sich der Rothhäute nie väterlich angenommen hat. In Westindien und Guayana bildeten sich viele Negergemeinden, seit die Sklaven in den englischen Kolomeen 1838 frei wurden; gegen den Negerhandel haben sich alle Nationen verbunden, seit 1850 auch Brasilien. Selbst unter den Eskimo in Grönland und Labrador hat die Brüdergemeine Gemeinden gegründet; Patagonien und Feuerlaud habeu gleichfalls Sendboten erhalten. Gehen wir herüber nach Afrika, wo noch Götzendienst mit Menschenopfer, Zauberei, Sklaverei, selbst Menschenfresserei in gräulicher Ausdehnung herrschen, so weist die Westküste bereits manche Lichtpunkte auf. Die Kolonie Sierra Leone besteht aus lauter befreiten Sklaven, von wohl 50 verschiedenen Völkerschaften, zus. 60,000 Einwohnern, unter welchen Christensinn und Christensitte sich immer entschiedener festsetzen, so daß sie jetzt selbst ihre kirchlichen Bedürfnisse bestreiten und Missionare aussenden. Liberia ist ein Freistaat christlicher Neger, die von Amerika hieher übergesiedelt sind, aber langsamer fortschreiten; weiße Missionare sind hier noch lange nicht entbehrlich. Das grausenhafte Reich der Asante sowie Da Home wird gegen die Einflüsse der Mission im Uferland sich nicht verschließen können; die Engländer wurden 1874 ge-nöthigt, in Asante einzudringen und den stolzen König dnrch Verbrennung seiner Hauptstadt zu demüthigen; seit 1876 stehe» sie auch mit Dahome im Krieg. Diese Verwicklungen nöthigten sie, die ganze Küste unter ihre Obhut zu nehmen und den Missionen mehr Schutz angedeihen zu lassen. Diese machen überall Fortschritte, auch in I o-r nba, wo man freilich die Missionare schon einmal verjagt, aber auch wieder eingelassen hat. Die Entdeckung de£ Handbüchl. d. Weltgesch. (7. A.) 14
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